Gati Amadeus, ETUDE GROTESQUE (2002)

8,50
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Geeignet für Wettbewerbe mit Klavier!

Schwierigkeitsgrad (M1-M2) mittelschwierig - schwierig, mit Notenbeispiel (Piano-Ensembles)

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Komponist Amadeus Gati (*1956)
Vorwort

Das vorliegende Musikstück ist ein Erzeugnis meiner musikpädagogischen Berufspraxis. Es ging um die Vorbereitung des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ in der Kategorie Klavier vierhändig und um eine geeignete Literaturauswahl für meine Schüler. In die Frage nach dem zeitgenössischen Pflichtbeitrag drängten sich meine persönlichen Wunschvorstellungen nach einer abstrakten Tonalität, nach erweiterten Klangmöglichkeiten des Instruments, nach breiter Ausdruckspalette zwischen strenger Motorik und improvisatorischer Freiheit - und das alles natürlich in einer Diktion, die den Bedürfnissen eines jugendlichen Gemüts entgegenkommt. Mit dem Einverständnis meiner beiden dreizehnjährigen Aspiranten entschied ich mich für eine entsprechende Neukomposition, bei der sich so manche Idee noch während der Probenphase hinzugesellte.

Der Titel Etude grotesque bezieht sich einerseits auf den vielfältigen Instruktionsgehalt. Fortgeschrittene konventionelle Geläufigkeits- und differenzierte Anschlagstechniken werden ebenso gefordert und trainiert, wie Stilmittel und Effekte „neuer Musik“: Schlagen des Flügeldeckels, Cluster, Erzeugung von Obertönen mittels stumm niedergedrückter Tasten, Kratzen, Glissieren, Trommeln und Zupfen auf den Flügelsaiten u.a. Grotesk hingegen mutet der Umgang mit der Konventionalität an: Bereits der pantomimische Vorspann verschleiert die Vorstellung des vierhändigen Spiels, indem zunächst nur ein Spieler erscheint. Auch im weiteren Verlauf werden Positionen ständig gewechselt, selbst im Stehen wird gespielt. Die Groteske zeigt sich weiterhin in der Unbekümmertheit des musikalischen Zitats: Gebärdet sich die bitonal-rhythmische Verzerrung von Bizets Carmen-Ouverture bewusst grell und provokant, so durchzieht - in Form eines prägnanten Hauptthemas - leitmotivisch versteckt eine Anspielung auf das dämonische Phantom Scarbo (aus Ravels Gaspard de la nuit) das ganze Stück. Im Grenzbereich zwischen Burleske und musikalischem Spuk trachtet die Etude grotesque danach, niemals „das Erhabene im Banalen“ aus dem Blickfeld zu verlieren. Letztlich verweigert sich das atmosphärisch und spieltechnisch dankbare Stück, dessen Aufführung jederzeit auch auf mehrere Spieler verteilt werden kann, einer trampelnden Schlusswirkung und sollte Nachdenklichkeit hinterlassen.

Januar 2003 Amadeus Gati

Schwierigkeitsgrad M1-M2
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