Der vorliegende Band enthält fünf der bekanntesten Ragtimes von Scott Joplin. Wer die Stücke im Original, also zweihändig gespielt hat, versteht schnell warum sich ein Arrangement zu vier Händen eigentlich fast aufdrängt. Die verwegenen Sprünge links und die Akkordketten rechts erfordern normalerweise einen sehr versierten Spieler.
In der vorliegenden Form können sich schon Amateure an die Sache heranwagen, wobei auf diese Art noch jede Menge Musizierspaß hinzukommt. Für den Arrangeur stellt sich freilich die Frage, ob er die vorhandene Musik lediglich auf vier Hände aufteilt, oder ob er die klanglichen und spieltechnischen Möglichkeiten nutzt, die sich durch vier Hände ergeben. Mit Ausnahme des "Solace" habe ich mich der zweiten Vorgehensweise zugewendet; schon um den secondo nicht ständig zum "Akkordarbeiter" zu degradieren und für eine, zweihändig kaum mögliche, Klangpracht zu sorgen. Dabei kommt es häufig zum Überkreuzen der Innenhände, was ein wenig Probenarbeit erfordert, beiden Spielern aber klanglich und pianistisch reizvolle Aufgaben verschafft. Bei den "Cascades" habe ich den wesentlich effektvolleren Anfang an den Schluss gesetzt, wodurch die Modulation von C-Dur nach Es-Dur "umgedreht" werden musste.
All meinen Musikerkollegen wünsche ich viel Freude mit einer Musik, die vom Klassikpuristen bis zum Free-Jazz-Fan, vom Volksmusikfreund bis zu Techno-Freak eigentlich jeder schätzt -- wenn nicht liebt. September
2004 Christoph Busching
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